Unser Programm – klassische Musik in Wien erleben
KARTEN BUCHENDie Vier Jahreszeiten
„Die vier Jahreszeiten“ erschein 1725 unter dem Originaltitel „Le quattro stagioni“ als das wohl berühmteste Werk Antonio Vivaldis. Es ist eine Sammlung aus vier Violinkonzerten und bildet die ersten vier Nummern seines Opus 8 „Das Wagnis von Harmonie und Erfindungen“. Jedes Konzert repräsentiert dabei eine Jahreszeit: La Primvera- der Frühling, L’estate- Der Sommer, L’autunno- der Herbst und L’iverno- der Winter.
In den Quattro Stagioni gelang es Vivaldi, die typischen Szenerien und Naturerscheinungen der vier Jahreszeiten in zwölf fantastische Tongemälde zu verpacken. Vom Plätschern eines Baches, Vogelstimmen, Blitz und Donner bis hin zu surrenden Fliegen und säuselndem Wind. Der Fantasie des Zuhörers sind keine Grenzen gesetzt. Für die Barockzeit, in der konkrete Inhalte nur der Oper vorbehalten werden, eine absolute Neuheit!
Jedes der vier Violinkonzerte besteht aus drei Sätzen: zwei schnelle Sätze umrahmen dabei einen langsamen Satz. Die Ecksätze der Quattro Stagioni zeichnen ausdrucksstarke Bilder der jeweiligen Jahreszeit. Die Kopfsätze beinhalten die bezeichnenden Klänge, von den Vögeln als Vorboten im Sommer zu den singenden Bauern auf einem Weinfest im Herbst. Auch die Klangfarben, welche eine gewisse musikalische Grundstimmung durch die Tonarten zaubern, ließ Vivaldi miteinfließen. So steht das liebliche E-Dur für den Frühling, das G-Moll des Sommers für die drückende Hitze. Für den Herbst wählte er das F-Dur, die Tonart der Jagdhörner und Tanzfeste, und der frostige Winter drückt sich durch das f-Moll- Thema aus.
Die Raffinesse der Vier Jahreszeiten liegt jedoch darin, dass für den Zuhörer auch ohne Detailwissen der Zauber einer jeden Jahreszeit zu spüren sein wird. Während dieses Meisterwerk zu Vivaldis Lebzeiten besonders stark in der Gunst des Publikums lag, geriet es, wie die meiste Musik des Barocks, für beinahe zwei Jahrhunderte in Vergessenheit. Erst mit der Wiederentdeckung der verschollenen Noten im Jahr 1927 setzte eine Vivaldi-Renaissance ein, die bis heute anhält. Die „Vier Jahreszeiten“ wurden dabei zum wahrscheinlich meistaufgeführtesten Musikstück des Barocks.